Einen Artikel zu schreiben, bedeutet nicht, zu zeigen, wie viel man zu einem Thema weiß, sondern eben das Gegenteil. So verhält es sich zumindest bei dem Ukrainekonflikt. Ich befürchte, dass man sich hier ganz schnell verkalkulieren kann, wenn man versucht, irgendwelche Prognosen auszusprechen, insbesondere bei solchen Fragen: Wie lange wird dieser Krieg noch dauern? Wie viele Menschen werden sterben? Was wird nach diesem Krieg folgen? Etc. Diese und viele weitere Fragen (59 insgesamt) hat unsere Schülerschaft der 8. Klasse sich im Fach Politische Bildung gestellt.
Bei der Analyse der Fragen stellte sich heraus, dass zwei große Themenbereiche insbesondere herausstechen, i. e. 1) Wie kann man Putin stoppen? (25% der Fragen); 2) Was sind Putins Ziele? (21% der Fragen). Wenn man aber die Themen Kriegsausgang (15% der Fragen) und die Wirkung des Krieges auf die Welt und damit auch Deutschland (11% der Fragen) zusammenrechnet, wäre das der drittstärkste Bereich (26% der Fragen), welcher der Schülerschaft am Herzen liegt. Auffällig ist, dass das Thema Wirtschaft (5% der Fragen) und die Opferzahlen (2% der Fragen) eher eine geringe Rolle bei den Jugendlichen der 8. Klasse spielen. Doch immerhin 8% der Fragen der Schülerschaft richteten sich auf das Thema Flüchtlinge: Was passiert mit den Flüchtlingen? Hat Deutschland genügend Kapazitäten, um die ganzen Flüchtlinge, die hierher kommen, aufzunehmen?
Allerdings darf nicht unerwähnt bleiben, dass, obwohl das Wort Frieden bei dieser Fragesammlung kein einziges Mal auftauchte, die Schülerschaft sich dennoch tatkräftig für die Belange der Flüchtlinge engagiert, sei es durch Sammeln von Spenden oder durch Lieferung von materiellen Gütern und Verpflegung, die den Opfern des Krieges zugute kommen. Auch auf den Stickern, die als weitere Spendensammlung in den Pausen in der Mensa verkauft werden, ist vor dem Hintergrund einer Ukraineflagge — die Friedenstaube abgebildet.
A. Achziger